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Was zeichnet PayPal als sichere Zahlungsmethode aus?

PayPal zählt weltweit mehr als 432 Millionen Mitglieder. Allein in Deutschland besitzen rund 30 Millionen Menschen ein Konto bei PayPal. Vor allem der Käuferschutz und die Nähe zum Online-Auktionshaus eBay waren für den Erfolg der Online-Wallet ausschlaggebend. Darüber hinaus war PayPal schlicht einer der ersten Zahlungsdienste, der das Prinzip einer elektronischen Geldbörse umgesetzt hat. Neteller (1999) und Skrill (2001) hinkten um mehrere Monate bis Jahre hinterher – und konnten den Siegeszug von PayPal nie einholen.


Für mehrere Jahre war PayPal als Zahlungsmethode in Online Casinos verschwunden. Der neue Glücksspielstaatsvertrag hat PayPal als Zahlungsart zurückgewonnen. Da die meisten Menschen, die sich im Internet bewegen, bei PayPal angemeldet sind, ist dies für viele Spieler ein Grund zur Freude.

Eine der ältesten E-Wallets

PayPal war anno 1998 eine der allerersten E-Wallets. Niemand geringeres als Elon Musk - heute der reichste Mensch der Welt - hat PayPal mitbegründet. Jahrelang gehörte PayPal dem Online-Auktionshaus eBay. Seit 2015 ist der Zahlungsdienst selbstständig unterwegs. Mittlerweile setzt PayPal jährlich zweistellige Milliardenbeträge um. Darüber hinaus beschäftigt der Dienstleister mehr als 26.000 Mitarbeiter.

Beaufsichtigt wird PayPal von der Finanzaufsichtsbehörde in Luxemburg: Die Commission de Surveillance du Secteur Financier, abgekürzt CSSF. Die gleiche Behörde hatte PayPal 2007 eine Banklizenz ausgestellt. Dass PayPal als sichere Zahlungsmethode gilt, ist somit unzweifelhaft.

Infolge der unsteten, ungewissen Rechtslage bezüglich Online Casino Spielen sah sich PayPal zu Beginn des Jahres 2019 gezwungen, Casino Seiten den Rücken zu kehren. Der neu geschlossene Glücksspielstaatsvertrag 2021 hat das Verbot von Online Slots zurückgenommen. Inzwischen hat PayPal in Online Spielotheken mit deutscher Lizenz wieder von sich reden gemacht. Dass PayPal auch in Casinos mit europäischer Lizenz wieder einkehrt, ist jedoch ausgeschlossen.

Einzahlen per Lastschrift oder Kreditkarte

Für gewöhnlich akzeptieren Online Casinos keine Einzahlungen per Lastschrift. Das Problem: Bei Lastschriften haben Spieler 6 Wochen das Recht, diese zurückzunehmen. Im Gewinnfall würde die Lastschrift akzeptiert, bei Verlust rückgängig gemacht. Dies ist die - wahrscheinlich berechtigte - Sorge der Casino Seiten.

Via PayPal lässt sich das Lastschriftverfahren über Umwege nutzen. Ist ein Bankkonto als zweite oder dritte Zahlungsart hinterlegt, veranlasst PayPal eine Abbuchung per Lastschrift. Um dies zu bewerkstelligen, muss das Bankkonto zuvor verifiziert werden. Zu diesem Zweck schickt PayPal einen Cent-Betrag auf das verknüpfte Bankkonto. Die Transaktion ist mit einem 4-stelligen Code versehen, der bei PayPal eingetippt werden muss. Nun gilt die Kontoverbindung als bestätigt.

Für die Lastschrift ist es erforderlich, dass bei PayPal kein Guthaben vorliegt. Dieses wird immer zuerst für Transaktionen herangezogen. Nur wenn das Guthaben leer ist, werden zweite und dritte Zahlungsarten verwendet.

Grundsätzlich ließe sich auch diese Lastschrift umkehren. Allerdings wird PayPal versuchen, sich die Zahlung - samt Gebühren - zurückzuholen. Gelingt dies nicht, wird PayPal rechtliche Mittel ausschöpfen. Denn: Mit der Zahlung kommt ein Vertrag mit PayPal zustande. Darüber hinaus hat der Händler die Leistung - die Einzahlung - erbracht. Es besteht also kein Grund, die Lastschrift zurückgehen zu lassen.

Alternativ zur Kontoverbindung lassen sich Kreditkarten mit PayPal verknüpfen. Denkbar wäre es sogar, eine Prepaid Kreditkarte von Neteller bei PayPal zu speichern. Auf diese Weise ließen sich andere E-Wallets auf Seiten nutzen, die PayPal als Zahlungsmethode offerieren - jedoch weder Neteller noch Skrill.

Ein Alleinstellungsmerkmal: Der Käuferschutz

Im Gegensatz zu anderen Zahlungsdiensten hat PayPal einen Käuferschutz etabliert. Zum Beispiel für den Fall, dass ein Händler die versprochene Ware nach einem Kauf nicht liefert, hat der Käufer das Recht, das Geld zurückzufordern. Erfahrungsgemäß stellt sich PayPal oftmals auf die Seite der Mitglieder. Dies stößt Verkäufern nicht selten sauer auf - und hat diese veranlasst, PayPal vielfach nicht als Zahlungsart zu akzeptieren.

Allerdings gilt der Käuferschutz nicht universell. Beim Autokauf oder auch Casino Einzahlungen mit PayPal besteht kein Anspruch auf den Käuferschutz. Darüber hinaus hat die Casino Seite die "Ware" - sprich die Einzahlung - bewilligt. Wäre der Käuferschutz aktiv, hätten die Betreiber der Online Spielotheken ständig Probleme mit Spielern, die sich das eingezahlte Geld zurückholen wollen.


 
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