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Abzocke Bausparvertrag

Auch bei Wüstenrot gibt es wieder Skandale. Die Bausparkasse löste über fünf Jahre hinweg zahlreiche hochverzinste Bausparverträge vorzeitig auf. So berichtet das „Handelsblatt“. Insgesamt 728.000 Verträge wurden dadurch aufgelöst, bei denen die Kunden Zinsen von 3,5 Prozent, teils sogar noch mehr, erhalten hätten.


Abzocke Bausparvertrag

Allerdings verfallen diese Bonuszinsen, wenn ein Bausparvertrag vorzeitig aufgelöst wird. Wie Vertreter erklärten, bedeutete dies bei den betroffenen Beträgen bis zu 1000 Euro – bei manchen sogar noch mehr. Genauere Angaben hierzu machte Wüstenrot allerdings nicht. 

Tatsächlich ist die Auflösung hochverzinster Bausparverträge eine alljährliche Gegebenheit. Dem „Handelsblatt“ sollen Unterlagen vorliegen, die beweisen, wie hoch die Anreize sind, auf diese Art zu wirtschaften. Aktuell laufe eine Kampagne namens „Kämpfe um Gold“.

Sinn und Zweck des ganzen ist, dass Vertreter alte Verträge auflösen und das Geld in einer anderen Anlageform unterbringen. Hierbei können sie nach Angaben des „Handelsblattes“ 1300 Euro und mehr pro Vertrag verdienen. 

Auf diese Weise will sich Wüstenrot aber auch in der heutigen Zeit der Niedrigzinsphase finanzieren und bezeichnet das Vorgehen in internen Unterlagen als „Sicherung der Liquidität im Konzern“.

Aktuell sollen rund 700.000 hochverzinste Bausparverträge vorzeitig aufgelöst worden sein, 950.000 weitere laufen derzeit noch. Da sich die Bausparkasse Zinsen von 3,5 Prozent nicht mehr leisten kann, lockt man hier die Kunden mit Aktionen für Vertreter in niedriger verzinste Verträge.

Deshalb sollten sich Kunden vorher gut informieren und sich Angebote durch den Kopf gehen lassen, ehe sie alte Verträge auflösen. (NS/BHB)


 
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