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Banker: Milliardenstrafe für Falschberatung

Wieder einmal geraten britische Banker in das Visier der Aufsichtsbehörde FCA. Wie schon vor einiger Zeit sollen sie ihre Kunden erneut falsch beraten haben und müssen daher Strafen in Höhe von 1,5 Milliarden Euro bezahlen.


Falschberatung

Falschberatung bei Zusatzversicherungen für Kreditkarten

Führende britische Bankinstitute wie unter anderem die HSBC, Barclays sowie die Royal Bank of Scotland sollen ihren Kunden unnötige Zusatzversicherungen für Kreditkarten verkauft haben. Wegen der offensichtlichen Falschberatung wurden 13 Kreditkartenausgeber und Bankinstitute durch die Aufsichtsbehörde zu hohen Entschädigungsleistungen verdonnert. Die Banker sollen insgesamt umgerechnet 1,5 Milliarden Euro bezahlen. In Deutschland musste zuletzt die Postbank Anleger entschädigen.

Ihnen wird vorgeworfen, den Kunden durch vorsätzliche Falschberatung Versicherungen für den Kartendiebstahl oder Missbrauch der Kartendaten angedreht zu haben. Dabei sollen die Banker die generelle Absicherung der Kreditkarten für diese Fälle bewusst nicht erwähnt haben. Die allgemeine Absicherung von Kreditkarten beläuft sich in Gross Britannien auf 100.000 Pfund und gilt als absolut ausreichend. Auffällig an diesem Fall ist allerdings auch die Gutgläubigkeit der Kunden, die sich offensichtlich nicht über die Grundabsicherung ihrer Kreditkarten informiert haben.

Britische Banker stehen nicht zum ersten Mal im Kreuzfeuer der Behörden

In den letzten Jahren fielen britische Banker den Behörden schon mehrfach wegen Falschberatung auf und zahlten wiederholt hohe Strafen dafür. Vorsätzliche Falschberatung durch die Banker war auch der Vorwurf der Behörde beim Verkauf von überteuerten Kreditausfallversicherungen, der von der FCA mit Schadensersatzzahlungen in Höhe von 15,5 Milliarden Pfund geahndet wurde. Der für die Zusatzversicherungen der Kreditkarten zuständige Versicherer ist die britische CCS Group. Dem Spezialversicherer wurden 10,5 Millionen Pfund an Strafe sowie Entschädigungszahlungen von 14,5 Millionen Pfund auferlegt.

Ein besonders makaberer Fall von Falschberatung wurde von der HSBC bekannt. Die Banker sollen älteren Menschen spezielle Anleihen verkauft haben, die zu der Absicherung ihrer Pflege gedacht waren. Die Anleihen erwiesen sich später als schlechtes Geschäft, bei dem auch die Laufzeiten für die Senioren außerhalb jeglicher Reichweite lagen. Bei der sich drastisch erhöhenden Zahl der Fälle sieht es so aus, als ob Falschberatung ein kalkulierbares Risiko für britische Banker ist. Die zu erwartenden Strafen reduzieren den Gewinn zwar etwas, scheinen aber als verkraftbar eingestuft zu werden. Zum Schutz der Verbraucher sollten bei vorsätzlicher Falschberatung vielleicht härtere Konsequenzen drohen, die einen eventuellen Lizenzentzug zumindest in schweren Fällen nicht ausschließen. Die Verantwortung liegt aber auch beim Verbraucher: Er sollte sich um eine wirklich unabhängige Finanzberatung bemühen.

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