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Börsengang: facebook zieht erste Bilanz

Mark Zuckerberg hat Grund zum Aufatmen! Das Börsenfiasko vom vergangenen Jahr lässt Facebook langsam aber sicher hinter sich, die Werbeumsätze sind gestiegen, mittlerweile hat Facebook über eine Milliarde Nutzer und auch das Mobilgeschäft entwickelt sich gut. Dennoch zeigen sich die Investoren nach wie vor skeptisch.


Börsengang: facebook zieht erste Bilanz

Mark Zuckerberg hat Grund zum Aufatmen! Das Börsenfiasko vom vergangenen Jahr lässt Facebook langsam aber sicher hinter sich, die Werbeumsätze sind gestiegen, mittlerweile hat Facebook über eine Milliarde Nutzer und auch das Mobilgeschäft entwickelt sich gut. Dennoch zeigen sich die Investoren nach wie vor skeptisch.

Bei der Vorlage der Jahresbilanz 2012 war Mark Zuckerberg seine Nervosität deutlich anzumerken. Die Konferenzschaltung am Mittwochabend wurde nicht nur von der Wall Street mit Spannung erwartet. Während Zuckerberg sich zu Beginn immer wieder verhaspelte, hatte er seinen Rhythmus bei den unangenehmen Fragen, zu denen er nicht viel mitteilen könne, schnell wieder gefunden.

Auch wenn es sich um einen Routine-Termin handelte, lauschten die Zuhörer doch um einiges genauer. Immerhin ging es hier darum, ob Facebook das Durchhaltevermögen hat, was sich die Anleger wünschen und ob Zuckerberg mit gerade mal 28 tatsächlich das Zeug zum Tycoon in sich trägt.

Beide Fragen konnten nicht abschließend geklärt werden, denn trotz der positiven Zahlen rutschte die Aktie im Handel nach Börsenschluss ab, und erholte sich auch während der Konferenz nicht wieder vollständig.

Ein Quartalsumsatz von 1,6 Milliarden Dollar und einer damit verbundenen Umsatzsteigerung um 40 Prozent zum vorherigen Quartal, ein starker Anstieg der Werbeeinnahmen um rund 41 Prozent auf insgesamt 1,3 Milliarden Euro und dennoch überwiegt bei den Investoren die Skepsis. Auch die mittlerweile über eine Milliarde Nutzer, das Jahresplus in Höhe von 25 Prozent und auch das Neujahr,  der beste Tag mit über 600 Millionen geladenen Fotos, können daran scheinbar nichts ändern. 

Die Herausforderung – Das Mobilgeschäft

Eine verhaltende Zufriedenheit zeigte sich bei den Insidern. Für Michael Pachter, Internetanalyst der Investmentfirma Wedbush Securities, waren die Zahlen geringfügig besser, als er es erwartete hatte. Dennoch gäbe es nichts, was ihn dazu veranlassen könnte, in die Facebook-Aktie zu investieren.

Nach ihrem Börsenstart in Höhe von 38 Dollar im Mai 2012 begann eine Talfahrt, die ihren Tiefpunkt im September bei 17,73 Dollar hatte.

Die meistgestellte Frage ist wohl, wie das Unternehmen sein Geld verdient. Vor allem wo die Mobilität der Nutzer in einem rasanten Tempo zu nimmt, während die Facebook-App eher kläglich und für Werbung gänzlich ungeeignet war.

Für Zuckerberg ist Facebook jedoch ein mobiles Unternehmen und die Zahlen scheinen ihm Recht zu geben. So hat sich der Anteil des Mobilgeschäftes im gesamten Bereich des Anzeigenumsatzes beinahe verdoppelt und stiegt von 14 Prozent im dritten Quartal auf 23 Prozent im vierten Quartal 2012. Für Zuckerberg war es eine Herausforderung, die er anfangs mit Apps von minderer Qualität bestritten hat.

Die Werbeeinnahmen sind eine sprudelnde Quelle

Als man Ende 2011 erkannte, dass Smartphones immer mehr an Bedeutung gewannen,  wurde die Mitarbeiterzahl im Bereich des Mobilpersonals aufgestockt. Die Mitarbeiter absolvierten Seminare für iOS und auch Android. Der wichtigste Schritt war jedoch die komplett neue iPhone-App, die im August 2012 vorgestellt wurde. Im Dezember folgt dann auch eine Version für Android.

Dabei hatte man die Apps nicht nur nutzerfreundlich gestaltet, weitaus wichtiger war ein verbesserter Service für die Werbekunden, die nun auch mobile Anzeigen schalten konnten. Wie Zuckerberg am Mittwoch selber zugab, bestanden viele Aufgaben darin, dass der mobile Service verbessert werden musste.

Damit scheint dann auch die Frage, womit Facebook sein Geld verdient, erst einmal beantwortet. So soll alleine Walmart über die Weihnachtsfeiertage 50 Millionen mobile Anzeigen über Facebook an potentielle Kunden zugestellt haben.

Mit der neuen Sparte Facebook „Graph Search“ hofft Zuckerberg auf ein weiteres bedeutungsvolles Geschäft. Durch die neue Funktion soll die Welt zu einem stärker verknüpften und offeneren Ort werden und im besten Fall Konkurrent Google in seine Schranken verweisen.

Weiter führte Zuckerberg zur Konkurrenz von Google nichts an, außer dass die beiden Unternehmen keine Beziehung zueinander hätten, in der miteinander gesprochen wird. (DR/BHB) 


 
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