Nun laufen Untersuchungen, während der die Behörden herausfinden wollen, ob die Deutsche Bank und eventuell andere Großbanken die Referenzzinssätze manipuliert haben. Immerhin sollen Banken im sogenannten Libor Skandal zwischen 2005 und 2009 massive Gewinne aufgrund manipulierter Zinssätze gemacht haben.
Ehemalige Mitarbeiter sollen der „Welt“ zufolge den Behörden Dokumente geliefert haben, die aufzeigen sollen, wie verschiedene Szenarien erstellt wurden, um bereits aus kleinsten Schwankungen enormen Profit zu schlagen.
Allerdings sind solche Vorgänge bei Großbanken Alltag, weshalb erst nach Hinweisen gesucht werden muss, ob die Geschäfte die Zinsen tatsächlich beeinflusste.
Vergessen werden darf auch nicht das Risiko, dass die Deutsche Bank eingegangen ist. Wie aus den Dokumenten hervorgeht, soll die Deutsche Bank allein bei einem Hunderstel Prozentpunkt der Veränderung des Libor oder Euribor 68 Millionen Euro geschlagen haben – umgekehrt, hätte dies aber auch Verluste in dieser Höhe bedeuten können.
Während Experten darin sehen, dass selbst die Deutsche Bank damit ein enormes Risiko einging, erklärt die Bank selbst, dass dies alles noch im Rahmen des Möglichen war.
Aus den Dokumenten geht aber weiter hervor, wie Händler in London und New York darauf aus waren, dass die Preise aufgrund der Finanzkrise steigen.
Der Mitarbeiter, dem die Ermittler die Dokumente zu verdanken haben, erklärte ferner, dass Mitarbeiter ihre Bedenken gegenüber dieser Vorgehensweise geäußert hätten. Darauf hätte die Antwort der Bank gelautet, dass es keine Risiken gebe, weil die Bank Einfluss auf die Zinssätze hätte. Von Seiten der Deutschen Bank werden diese Vorwürfe niedergeschmettert. (FR/BHB)