Im vergangenen Jahr waren die Strom-Exporte Deutschlands höher, als die Importe. Unter Berufung auf die Angaben der vier großen Übertragungsnetzbetreiber gab das Statistische Bundesamt bekannt, dass Deutschland 2012 43,8 Terawattstunden (TWh) importiert habe, während in demselben Zeitraum 66,6 TWh exportiert wurden.
Dabei waren die wichtigsten Stromlieferanten Dänemark, Frankreich und die Tschechische Republik. Die Hauptabnehmer des deutschen Stroms waren Österreich, die Schweiz und auch die Niederlande. Somit überstiegen die Exporte Deutschland die Importe um 22,8 TWh. Ein Auslöser für den Überschuss ist die positive Entwicklung im Bereich Wind- und Solarstrom.
2011, als das Atomunglück in Fukushima die Welt erschütterte und der Auslöser für Deutschlands Atomausstieg war, betrug der Ausfuhrüberschuss 6,0 TWh. Innerhalb eines Jahres hat sich Deutschlands Ausfuhrüberschuss fast vervierfacht.
Doch auch in den Jahren 2009 und 2010 verzeichnete Deutschland bei der Ausfuhr einen Überschuss von 14,4 TWh und 17,6 TWh. Daraus ergibt sich, dass 2012 der höchste Überschuss der vergangenen vier Jahre erzielt worden ist, so die Statistiker. Deutschland hat im Jahr 2012 mit dem Strom ein Plus in Höhe von 1,4 Milliarden Euro erwirtschaftet.
Die Warnungen, die 2011 nach dem Gesetz für den deutschen Atomausstieg im Bezug auf eine Versorgungsknappheit laut wurden, scheinen wiederlegt. Die Exportzahlen belegen es deutlich, dass in Deutschland über mehr als genug Strom verfügt. Ebenso ausreichend sind auch die deutschen Kapazitäten, die es braucht, um im Notfall auf einen steigenden Strombedarf reagieren zu können. Auch haben die deutschen Versorger bislang gezeigt, dass sie die Spannung in den Netzen konstant stabil halten können. (DR/BHB)
