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Durch welche Rohstoffe wurde der reichste Mann Brasiliens arm?

Rohstoffe spielen eine wichtige Rolle bei diesem Wirtschaftsdrama in Brasilien. Die Geschichte des Brasilianers Eike Batista ist die eines atemberaubenden Aufstiegs und eines ebenso spektakulären Falls. Wurde das Vermögen des Brasilianers 2012 noch auf über 34 Mrd. Dollar geschätzt, beträgt es aktuell nur noch rund 200 Mio. Dollar - ein Verlust von 99 Prozent.


Rohstoffe

Konzern auf Rohstoffe gebaut

Rohstoffe machten den Kern von Batistas Imperium aus. Der Sohn eines früheren brasilianischen Minen- und Energieministers baute auf die reichen Rohstoffvorkommen seines Landes. Öl und Gas, Kohle, Eisenerz und Gold waren die Ressourcen, die die Grundlage seines Reichtums bildeten. Darum herum errichtete er einen in Brasilien einzigartigen Mischkonzern, der nicht nur auf Rohstoffe, sondern auch auf Energieerzeugung, Stahlproduktion, Immobilien und sogar die Unterhaltungsbranche setzte. 

Der Absturz hängt weniger mit den Rohstoffen selbst als mit einigen Konstruktionsfehlern des Konzerns und der schlechteren Wirtschaftslage in Brasilien zusammen. Ein großes Manko war, dass sich die Firmen von Batista noch in einem frühen Unternehmensstadium befanden. In dieser für junge Unternehmen typischen Phase werden noch wenige Umsätze erzielt, es ist viel Kapital von außen erforderlich, um notwendige Investitionen zu finanzieren. 

Kursstürze: verfehlte Produktionsziele und schlechte Aussichten

Dieses Kapital floss zunächst auch, die Aktien von Batistas Unternehmen bewegten sich steil nach oben. Die Wende kam mit den sich verdüsternden Wirtschaftsperspektiven in Brasilien. Zudem konnte die Öl- und Gasfirma OGX die gesteckten Produktionsziele nicht erreichen. OGX war ein Herzstück von Batistas Konzern. Den letzten Anstoß für den Niedergang gaben die jüngsten Unruhen und Demonstrationen in Brasilien. 

Die Investoren wurden angesichts sich häufender schlechter Nachrichten nervös und begannen ihr Kapital aus Brasilien abzuziehen. Verheerend wirkte sich der Rückzug eines großen Investmentfonds aus Abu Dhabi aus, der Milliardenbeträge in Batistas Konzern gesteckt hatte. Alle Versuche des Unternehmensgründers, durch Verkäufe eigener Aktien den Absturz aufzuhalten und neue Finanzmittel zu beschaffen, scheiterten. Die Aktienkurse der Konzernfirmen implodierten. Jetzt steht Batistas Imperium vor dem Aus. 

Rohstoffe nicht das eigentliche Problem

Letztlich waren es nicht die Rohstoffe, sondern eine überzogene Wachstumsstrategie mit chronischer Unterfinanzierung, die den Konzern in die Knie zwang. Batistas Reichtum basierte auf Zukunftshoffnungen, die sich in Aktienkursen niederschlugen. Als die Hoffnungsblase platzte, verpuffte der Reichtum.

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