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Energiewende am Heizungsmarkt hinkt

Die Energiewende kommt nicht so richtig in Fahrt. Einen Teil trägt dazu auch die Heizungsindustrie bei, die besser läuft als kaum zuvor. Dabei kommen die erneuerbaren Energien aber weiterhin viel zu kurz, wie Manfred Greis, der Präsident des Bundesindustrieverbandes Deutschland Haus-, Energie- und Umwelttechnik (BDH), erklärt: „Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland erneut nur bei einem knappen Viertel aller Investitionsfälle erneuerbare Energien eingebunden. Gerade in diesen Zeiten niedriger Zinsen wird für die Energiewende eine Riesenchance vertan.“ Weiterhin wird enorm auf Ölheizungen gesetzt.


Energiewende im Heizungsmarkt hinkt

Die erneuerbaren Energien gewannen zwar auch an Marktanteil, doch fehlt es noch weit, um die Ziele zur Energiewende zu erreichen.

Denn, um die Ziele zu erreichen und die Energiewende zumindest in Sachen Heizungsanlagen zu vollziehen, müssten jedes Jahr rund eine Millionen Heizungen ersetzt werden. 

Der Umstieg fällt jedoch schwer, wenn andere Energiequellen günstiger sind. So erklärt der BDH, dass beispielsweise das Erdgas mittlerweile unter den Preis von Heizöl gesunken ist. Wie der BDH angibt, kostet Erdgas aktuell je Kilowattstunde 7 Cent. Mit 8,5 Cent pro Kilowattstunde kann hier Heizöl nicht mithalten.

Dank entsprechender Brennwert-Kessel ist Erdgas auch noch um ein Vielfaches effizienter als andere Brennstoffe oder gar erneuerbare Energien. 

Daher ist es auch kaum verwunderlich, dass viele Verbraucher auf Erdgas setzen, statt - wie von der Regierung gewünscht - auf erneuerbare Energien umzusteigen. Der Preis spielt eine große Rolle. 

Auch die Entwicklungen im Hinblick auf Schiefergas, mit dem sich die USA mittlerweile fast ausschließlich selbst versorgen, spielt eine große Rolle, denn aufgrund der geringeren Abnahme der USA von verflüssigtem Erdgas (LNG, Liquified Natural Gas) bleiben davon größere Mengen für die anderen Märkte, was den Preis senkt. 

Vor allem muss aber festgestellt werden, dass die Politik beim Verfolgen der Ziele für die Energiewende kaum auf den Heizungsmarkt achtet, obwohl hierfür ein großer Teil an Energie aufgewendet wird. Daher entschied sich der BDH auch dafür, im Bundestagswahlkampf mitzumischen, um auf die eigentlichen Probleme aufmerksam zu machen. (NS/BHB)


 
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