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Evangelische Kirche wird künftig Tarifverträge abschließen

Im Streit mit den Kirchen kann die Gewerkschaft Ver.di einen Erfolg für sich verbuchen. Künftig will die evangelische Diakonie in Niedersachsen Tarifverträge abschließen. Rund 30.000 Beschäftigte werden mehr Geld erhalten.


Evangelische Kirche wird künftig Tarifverträge abschließen

Von einer bundesweit wegweisenden Entscheidung spricht Ver.di in diesem Zusammenhang. Die Gewerkschaft und die evangelische Diakonie in Niedersachsen haben vereinbart, dass die Kirche künftig Tarifverträge abschließen wird. Diese sollen künftig, so die Forderungen von der Gewerkschaft, den Dritten Weg ersetzen. Der Dritte Weg ist eine kircheninterne Verhandlung im Rahmen der Löhne und Arbeitsbedingungen.

Bereits seit mehreren Jahren streite die Gewerkschaft Ver.di mit den Kirchen über den sogenannten Dritten Weg, bei dem weder eine Gewerkschaftsbeteiligung noch ein Streikrecht vorgesehen sind. Erklärtes Ziel von Ver.di ist es, deutschlandweit reguläre Tarifverhandlungen durchzusetzen. Die kirchliche Praxis wurde im November 2012 im Grundsatz vom Bundesarbeitsgericht bestätigt, jedoch mahnte das Gericht eine Einbindung der Gewerkschaften an. Ebenso wurde auch das Streikverbot gelockert.

In erster Linie bedeutet die Einigung für die rund 30.000 Beschäftigten der Diakonie in den Krankenhäusern und Altenheimen mehr Geld. In drei Schritten erhält das Klinikpersonal insgesamt 5,5 Prozent mehr Lohn, 2,5 Prozent sind es bei den Altenpflegern.

Inwieweit sich die Einigung in Niedersachsen auf die Zukunft des Dritten Weges auswirken wird, wird von beiden Parteien unterschiedlich gesehen. Während Ver.di durch die Tarifpartnerschaft das Ende des Dritten Weges besiegelt sieht, wähnt sich die Diakonie auch weiterhin innerhalb der Schranken des kirchlichen Arbeitsrechtes. (FR/BHB)


 
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