Viele Anleger haben viel Geld verloren, weil ihnen der Schiffsfonds empfohlen wurde. Mittlerweile ist er gar das Paradebeispiel für einen Fonds, der scheiterte. Die Anleger werden dabei gebeten, nochmals Geld nachzulegen, damit der Fonds und somit auch ihr Kapital gerettet werden kann. Aber auch das brachte bislang keine Ergebnisse.
Der Fonds konzentriert sich auf sogenannte Bulker, Frachter, die Rohstoffe wie Kohle transportieren. Der Boom auf diese Schiffe herrschte im Jahr 2008 vor. Allerdings berichtete die „Fondszeitung“ bereits damals darüber, dass dieser Boom bald vorbei wäre, da deutlich mehr Schiffe gebaut denn gebraucht würden. Das wussten viele Anleger damals aber nicht.
Der Redakteur, der über das Ende des Bulker-Booms berichtete, Wolfhart Fabarius, erklärte, dass er sich damals gar hätte einen Flyer aus der Filiale der Deutschen Bank hatte holen müssen, weil das Emissionshaus nicht bereit war, ihn mit Informationen zu versorgen. Er wusste um die damalige Skepsis und riet daher Anlegern, nicht in diese Bulker zu investieren.
Tatsächlich kam es, wie es kommen musste. Nachdem ein koreanischer Reeder, der sieben von neun Schiffen für fünf Jahre nutzen wollte, pleite gegangen war, musste das Emissionshaus die Anleger im Jahr 2011 darum beten, Geld nachzuschieben, damit der Fonds eine Sanierung durchziehen konnte. Ganze 21 Millionen Dollar kamen so zusammen.
Erst kürzlich erfuhren die Anleger dann, dass dieses Geld auch schon verbraucht sei. Stundungen der Kredite bei den entsprechenden Banken würden ausgehandelt werden.
In den letzten drei Jahren verlor die Bulkerflotte 1 um 98 Prozent an Wert. Eine Sprecherin äußerte sich, dass man hatte nicht absehen können, dass der koreanische Reeder hatte Insolvenz anmelden müssen.
Anlegern sollten auch jetzt noch – und wohl vor allem jetzt – die Finger von Schiffsfonds lassen, denn seit dem Jahr 2008 kämpfen laut Fabarius insgesamt 913 Fonds-Schiffe gegen die Insolvenz. 11 Milliarden Euro Anlegergelder stecken in diesen. Für jeden zweiten legten die Anleger sogar nochmal Geld nach. (NS/BHB)