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Goldman Sachs mit besseren Arbeitsbedingungen

Praktikanten und Trainees müssen bei Investmentbanken enorm viel arbeiten. Diese harten Bedingungen sind Bestandteil des Auswahlprozesses, nur die besten Mitarbeiter sind für Institute wie Goldman Sachs gerade gut genug. Nun will der große amerikanische Investmentbanker die hohen Belastungen für die jungen Mitarbeiter reduzieren.


Goldman Sachs

Bei Goldman Sachs soll es keine Nachtschichten mehr geben

Die bedeutende amerikanische Investment Group gab vor kurzem überraschend bekannt, dass sie ihre Praktikanten in der Zukunft nicht mehr so hart rannehmen will, wie das in der Vergangenheit oft üblich war. Bisher wurde von den Auszubildenden erwartet, dass sie ohne Widerspruch Überstunden und oft sogar Nachtschichten absolvieren. Auch an Wochenenden oder Feiertagen riss die Arbeitsbelastung nicht ab. Arbeitszeiten von über 100 Stunden pro Woche sind bei Investmentbanken keine Seltenheit.

Goldman Sachs und Kollegen nutzen in schamloser Art und Weise das Streben der jungen Leute nach einem gut bezahlten Job in der Bankenbranche aus. Die Institute können sich dieses elitäre Auswahlverfahren unbesorgt erlauben, denn einer Praktikantenstelle stehen hunderte von Bewerbern gegenüber. Nun will Goldman Sachs laut Medienberichten neue Wege bei den Praktikanten einschlagen, Wochenendarbeiten sollen ebenso wie Nachtschichten eingeschränkt und nach Möglichkeit ganz vermieden werden. Doch erwägen auch andere Finanzinstitute Änderungen in ihrem Verhalten gegenüber Praktikanten, allen voran JP Morgan und die Bank of America. Was die Institute zu solch einem Sinneswandel geführt hat, kann nur vermutet werden.

Der plötzliche Tod eines deutschen Praktikanten

Die Änderungen der Arbeitsbedingungen bei Goldman Sachs lassen sich auf einen Vorfall im letzten Sommer in London zurückführen. Dort war ein gerade einmal 21-jähriger Praktikant aus Deutschland Opfer der harten Arbeitsbedingungen bei der Bank of America geworden. Der Auszubildende wurde tot in seinem Pensionszimmer aufgefunden, als Todesursache wurde zunächst ein epileptischer Anfall angegeben. Seine Kollegen bestätigten allerdings, dass der junge Deutsche sehr unter dem hohen Arbeitsdruck der Bank gelitten hat. Allein in den zwei Wochen vor seinem Tod soll er acht Nächte durchgearbeitet haben. Seitdem findet in der britischen Finanzmetropole eine lebhafte Diskussion um die Arbeitsbedingungen bei Investmentbanken wie Goldman Sachs (eine Bank lenkt die Welt) statt.

Die Institute wollen dem Druck der Öffentlichkeit zuvorkommen und bieten von sich aus die Änderungen ihrer Arbeitsbedingungen an. Doch hinter den Kulissen wird sich an der Tradition nicht viel ändern, allein bei Goldman Sachs stehen 17.000 Bewerbungen circa 350 Praktikantenstellen gegenüber.

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