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Onshore-Windkraft-Potenzial wird massiv unterschätzt

Nach SPIEGEL-Informationen sieht das Umweltbundesamt weitaus größere Reserven bei der Windenergie an Land als bisher vermutet. Die Behörde vertritt die Ansicht, dass auf den Flächen in Deutschland weitaus mehr Strom durch Rotoren erzeugt werden könne, als insgesamt im vergangenen Jahr verbraucht wurde.


Onshore-Windkraft-Potenzial wird massiv unterschätzt

Unternehmen, die auf den Bau von Offshore-Windanlagen auf dem Wasser spezialisiert sind, argumentieren häufig mit der steifen Brise, die übers Meer weht. Jedoch ist der Aufwand bei der Installation und auch bei der Wartung der Windkraft ganz enorm. Berechnungen des Umweltbundesamtes zufolge sollen die Offshore-Anlagen rein rechnerisch unnötig sein.

In einer Studie schreibt das Umweltbundesamt, das es möglich ist, in der Bundesrepublik Rotoren aufzustellen mit einer Leistung von 1190 Gigawatt. So wäre es möglich, 2,9 Millionen Gigawatt-Stunden jährlich mit den Onshore-Windkraft-Anlagen zu produzieren. Diese Menge wäre fünfmal höher als der Gesamtverbrauch der Bundesrepublik an Elektrizität im Jahr 2012.

Dabei seien etwa 49.400 Quadratkilometer, rund 13,8 Prozent der gesamten Fläche Deutschlands, als Standort für Onshore-Windanlagen geeignet. Mehr als die Hälfte dieser Flächen würden sich in den acht nördlichen Bundesländern befinden. Ja nach Definition der ökologischen, ökonomischen und auch politischen Rahmenbedingungen sind die tatsächlichen Reserven jedoch deutlich kleiner.

Für eine hundertprozentige Versorgung durch erneuerbare Energien (also auch Solaranlage) würden allerdings schon 60 Gigawatt Onshore Wind ausreichend sein, da die Bundesrepublik zusätzlich noch andere Energiequellen benötigt, denn die Rotoren erzeugen bei Windstille keinen Strom. Der Chef des Umweltbundesamtes, Jochen Flasbarth, erklärte, dass man Flächen in Deutschland in großem Umfang brauchen würde. Im Rahmen der Energiewende habe die Bundesregierung einen weitaus größeren Spielraum bei der Gestaltung als angenommen.

Von Verbraucherschützern wurde bereits Anfang April der Stopp für neue Offshore-Windanlagen verlangt. In einer Analyse des Bundesverbandes der Verbraucherzentralen heißt es, dass sich der Bau der Offshore-Anlagen tief im Meer immer mehr als ein ökonomischer und technologischer Irrläufer erweisen würde. Was ist Umweltschutz?

In der Ost- und Nordsee plant die Bundesregierung bis zum Jahr 2020 Anlagen mit einer Leistungsstärke von 10.000 Megawatt. 25.000 Megawatt sollen es dann bis zum Jahr 2030 sein. Aktuell sind gerade einmal 200 Megawatt installiert. (DR/BHB)


 
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