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Solaranlage: Berlin hofft auf viel Sonnenschein

Die Stromversorgung der Hauptstadt Berlin wird immer umweltgerechter. Dazu trägt seit ein paar Tagen eine riesige PV-Freiflächenanlage bei, deren Ausmaße sich über 300 Fußballfelder erstrecken. Seitens der örtlichen Naturschutzverbände gab es keine Einwände gegen das flächenzehrende Projekt.


Solaranlage

Die Solarstrom-Fans sind begeistert.

Die vor ein paar Tagen eingeweihte Anlage konnte gleich zu Betriebsbeginn zeigen, was sie kann. Ein ausgedehntes Hoch prägte die Großwetterlage und erlaubte sofort die volle Auslastung. So wurde in den Nachmittagsstunden der Strombedarf Berlins zu fast fünfzig Prozent aus PV-Anlagen gedeckt. Das neue Solarkraftwerk besteht aus 1,5 Millionen Dünnschicht-Modulen, die mit 128 Megawatt Nennleistung Strom für 36.000 Haushalte im Großraum Berlin liefern werden, wenn denn die Sonne weiter so scheint wie bei der Einweihung. Der gewaltige Solarpark wurde in einer Bauzeit von nur vier Monaten in der Uckermark errichtet. Er steht auf dem Gelände eines ehemaligen sowjetischen Militärflugplatzes und umfasst circa 212 Hektar, das entspricht in etwa der Größe von 300 Fußballfeldern.

Politiker und Naturschutzverbände begrüßen das Projekt.

Der Fraktionschef der Grünen im Bundestag, Jürgen Trittin, sieht in diesem Projekt das zu seiner Regierungszeit verabschiedete Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) bestätigt und bezeichnete die Anlage als einen Schritt in die richtige Richtung. Aus der Sicht der Linken sei dieser umweltfreundliche Stromversorger wichtig für den Ausbau der erneuerbaren Energien in Brandenburg, so äußerte sich der Wirtschaftsminister Ralf Christoffers anlässlich der Einweihung des Projekts. Obwohl auf dem ehemaligen Flughafengelände Hunderte von Bäumen der PV-Anlage weichen mussten, gab es seitens des Umweltschutz und der Naturschutzverbände keine Einwände gegen die Freiflächenanlage.

Umfangreiche Kompensationsmaßnahmen der Erbauer haben den Naturschutzbund Deutschland (NABU) und dessen Regionalverband Templin zu einer genauen Abwägung der Vor- und Nachteile des Projekts veranlasst. Dabei hatten die Vorteile der Anlage für Mensch und Natur wohl deutlich mehr Gewicht als die Nachteile für die in den ehemaligen Militärgebäuden hausenden Fledermäuse, denen bereits neue Nistkästen zur Verfügung gestellt wurden. 

Auch die heimische Solarindustrie kann von solchen Großprojekten profitieren.

Bei der rund 200 Millionen Euro kostenden Anlage in Templin wurden 1,5 Millionen Module verbaut. Solche Aufträge würden den durch chinesische Dumpingpreise angeschlagenen deutschen Modulherstellern optimal bei der Bewältigung ihrer Krise und Insolvenzen helfen und der heimischen PV-Industrie eine bessere Position am Weltmarkt eröffnen.

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