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Steuerhinterziehung und Steueroasen

Obwohl die Regierungen der westlichen Industrienationen der Steuerhinterziehung den Kampf angesagt haben, wachsen die in den Steueroasen deponierten Geldsummen kontinuierlich. Die Politiker suchen ständig neue Wege, um an die vierstellige Milliardensumme heranzukommen.


Steueroasen

Steuerhinterziehung wird strenger verfolgt

Die Finanzbehörden kommen mit neuer Technik und innovativen Methoden immer mehr Steuersündern auf die Schliche. Steuerhinterziehung ist schon längst kein Kavaliersdelikt mehr, sondern wird von den zuständigen Dienststellen konsequenter verfolgt als je zuvor. Einige Prominente wurden aktuell trotzt Selbstanzeige zu hohen Freiheitsstrafen verurteilt.

Für Gegner von Steueroasen mag das jüngst erschienene Buch von Gabriel Zucmann die Lösung des Übels zu sein. Er fordert darin die noch intensivere Verfolgung von Steuerhinterziehung und gleichzeitig die Austrocknung der wenigen verbliebenen Steueroasen. In der Tat sind die 4.700 Milliarden Euro, welche laut Zucmann nicht deklariert in den globalen Steueroasen liegen sollen, eine unvorstellbar große Summe. So viel Geld löst Begehrlichkeiten vor allem bei den Staaten aus, deren Haushalte von Defiziten belastet sind. 

Steueroasen im Wandel

Die Schweiz war über viele Jahrzehnte hinweg die bekannteste aller Steueroasen. Die Regierungen der Europäischen Gemeinschaft benötigten lange Zeit, um dort Veränderungen nach ihren Vorstellungen einzuleiten. Das Bankgeheimnis sollte fallen, die Immunität der deutschen Steuerhinterzieher musste endlich verschwinden. Wie sich die Schweizer letztendlich entscheiden, ist allerdings äußerst ungewiss. Derzeit werden Bemühungen registriert, die dem Bankgeheimnis erneut Stärke verleihen sollen.

Die verbleibenden Steueroasen dieser Welt sind nur schwer auszutrocknen, denn Singapur, Luxemburg und Zürich sind daneben auch völlig legale Finanzmärkte, an denen sich weißes Geld mit Schwarzem vereinigt. Die von Zucmann geforderten hohen Steuern zwingen keinen Steuersünder zur Besserung, denn Steuerhinterziehung wurde erst durch hohe Abgaben zum Massenphänomen. Die Einsicht, dem Staat die Hälfte des erarbeiteten Vermögens abzugeben, haben immer weniger Steuerzahler.

Steueroasen werden sich aufgrund internationaler Regulierungsbemühungen ändern, doch völlig verschwinden werden sie erst dann, wenn die erhebliche Abgabenlast in den Industrienationen wieder auf ein erträgliches Maß sinkt. 

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