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Wachstumsprognose für Deutschland von IWF halbiert

Der Internationale Währungsfonds hat seine Prognose für das Wirtschaftswachstum in Deutschland für 2013 auf 0,3 Prozent gesenkt. Auch weiterhin bleibt die Unsicherheit ein Problem.


Wachstumsprognose für Deutschland von IWF halbiert

Lediglich ein minimales Wachstum erwartet der IWF von der deutschen Wirtschaft. In dem Bericht des IWF heißt es, dass man aufgrund der anhaltenden, erhöhten Unsicherheit innerhalb der Euro-Zone für 2013 ein Wachstum von gerade einmal 0,3 Prozent in Deutschland erwartet. Noch im April war der IWF von 0,6 Prozent ausgegangen, die sich für 2014 auf 1,5 Prozent steigern würden.

Als Begründung für die abgeschwächte Prognose führte der IWF vor allem die Schwierigkeiten innerhalb des Euro-Raums und auch die weiterhin fortschreitende Rezession in diesem Bereich an. Diese Umstände würden sich auch negativ auf das Exportland Deutschland auswirken. Dennoch erwarte man zum Jahresende eine spürbare Besserung der Umstände in der Euro-Zone.

Nach Angaben der Experten des Fonds deuten die Fundamentaldaten darauf hin, dass sich die wirtschaftlichen Aktivitäten im zweiten Halbjahr verbessern werden. Durch das zurückhaltende Verhalten Deutschlands im Bereich der Investitionen wird eine stärkere Erholung jedoch vermieden. Hier liege der Grund in den Unsicherheiten, was die Aussichten und auch die Politik in der Euro-Zone betrifft. 

Angemessene finanzpolitische Lockerung

Der IWF beurteilt die dezente finanzpolitische Lockerung im laufenden Jahr als angemessen. Doch wird vonseiten des Fonds auch davor gewarnt, es im Bezug auf die Haushaltskonsolidierung nicht zu übertreiben.

Auch andere Verbände und Organisationen haben ihre Prognosen für das laufende Jahr aufgrund des minimalen Wachstums von 0,1 Prozent im ersten Quartal reduziert. Von 0,4 auf 0,2 Prozent senkte die Organisation für Entwicklung und Zusammenarbeit ihre Prognose ebenso, wie der Deutsche Industrie- und Handelskammertag, der seine Erwartungen von 0,7 auf 0,3 Prozent reduzierte.

Um eine Erhöhung des Wachstumspotenzials zu erreichen, wurden vom IWF weitere Strukturreformen angemahnt. Der Währungsfonds bescheinigte dem deutschen Finanzsektor jedoch auch eine größere Widerstandskraft und auch Solidarität als in der Vergangenheit. Bei den Banken gäbe es allerdings noch immer Verwundbarkeiten.

Der IWF zeigt sich auch für 2014 mittlerweile pessimistischer. Die Prognose von 1,5 Prozent, die der IWF erst vor Kurzen noch getroffen hatte, würde das Land wohl eher nicht erreichen, so Subir Lall, Chef eines IWF-Expertenteams. Wahrscheinlicher sei ein Wachstum von etwa 1,3 Prozent. (FR/BHB)


 
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