15:00

Wölbern Fonds: Ein Desaster

Der Fall Wölbern Invest war einer der größten Anlageskandale des letzten Jahres. Während die Staatsanwaltschaft langsam vorankommt, gestaltet sich die Rettung der Fonds zunehmend schwieriger. Es fehlen zweistellige Millionenbeträge bei den Fondsvermögen.


Wölbern Fonds

Wölbern Invest und der Chef, der von nichts weiß

Heinrich Maria Schulte war eigentlich Mediziner, bevor er sich entschloss, Wölbern Invest zu kaufen. Vor sechs Monaten durchsuchten die Behörden die geschäftlichen und privaten Räumlichkeiten von Schulte und nahmen ihn wegen Fluchtgefahr in Untersuchungshaft. Dem Unternehmenschef wird vorgeworfen, dass er dreistellige Millionenbeträge aus den Fonds von Wölbern Invest auf andere und eigene Konten umgeleitet haben soll.  

Der Staatsanwalt wirft Schulte mittlerweile Untreue in 360 Fällen vor. Die veruntreute Summe hat sich von 136 auf 147 Millionen Euro erhöht. Die Gelder sollen über mehrere firmeneigene Konten geschleust und letztendlich teilweise auf seinen Privatkonten angekommen sein. Schulte äußert sich nicht mehr zu den Anschuldigungen, bei seiner Verhaftung hatte er die Vorwürfe komplett abgestritten. Da die Anklageschrift bereits dem Gericht vorliegt, dürfte der Termin der Hauptverhandlung nicht mehr weit entfernt sein. 

Das Problem mit den Wölbern Fonds

Das Fondshaus Paribus hatte Ende Dezember 2013 das Management der geschlossenen Immobilienfonds übernommen, allerdings ist die anfängliche Euphorie schon lange in Verzweiflung umgeschlagen. Die Fonds sind in desolatem Zustand, ein von Paribus vorgenommener Kassensturz brachte zutage, dass mehr als 105 Millionen Euro Fondsvermögen fehlen. Doch hat Paribus bei Weitem nicht alle Fonds von Wölbern übernommen. Die restlichen 40 Millionen vermutet der Staatsanwalt als Fehlbetrag bei den anderen Fonds von Wölbern Invest. 

Die 40.000 Anleger haben in den letzten Monaten keinerlei Rückflüsse verbuchen können, sie warten immer noch auf grundlegende Informationen zu ihren Investments. Paribus will die Privatanleger in den kommenden Tagen über die Sachlage aufklären. 

Der Frankreichfonds könnte sich als zusätzliches Problem erweisen, denn hier müssten mehr als zehn Millionen nachträglich investiert werden. Doch ist bei den Anlegern angesichts des im Raum stehenden Verlusts wenig Investitionsbereitschaft vorhanden.

 

 

______________________

Alle Informationen zu "Wölbern Fonds".

Bei uns finden Sie unabhängige Honorarberater.

Google+


 
Herzlich Willkommen Video | Honorar für Beratung
Schnellzugang Verbraucherschutz
Alle Honorarberater