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Infinus: Vorstand vorübergehend auf freiem Fuß

Der Name Infinus steht für ein weiteres Beispiel an dubiosen Anlagegeschäften hierzulande. In einer spektakulären Aktion hatte die Dresdner Staatsanwaltschaft Anfang November letzten Jahres Büros der Unternehmensgruppe durchsucht, sechs Infinus-Manager mussten daraufhin in Untersuchungshaft gehen. Jetzt kommt einer von ihnen erst mal wieder frei.


Infinus

Kooperation ermöglicht Freilassung

Der 47 Jahre alte Jens Pardeike gilt nicht als einer der zentralen Akteure bei Infinus. Die Freilassung verdankte er einem Geständnis und seiner erklärten Bereitschaft zur Kooperation mit den Behörden. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen die Gruppe wegen Prospektbetrugs und des Verdachts auf Errichtung eines Schneeballsystems.

Im Gegensatz zu seinen Mithäftlingen soll Pardeike nur in geringem Umfang von den Geschäften der Unternehmen profitiert haben. Goldbarren, Luxusuhren, -autos und -yachten konnten bei ihm nicht sichergestellt werden. Pardeike unterscheidet sich damit vor allem vom Aufsichtsratsvorsitzenden Siegfried Bullen, bei dem erhebliche Vermögenswerte dieser Art beschlagnahmt wurden. 

Hoher Schaden durch Infinus-Pleite

Pardeike kann mit seinem Wissen vielleicht einiges zur Aufklärung des bisher größten Falles von Wirtschaftskriminalität in Sachsen beitragen. Nach der Verhaftung der Manager war eine Infinus-Gesellschaft nach der anderen in Schieflage geraten. Inzwischen haben 17 von 22 Unternehmen der Gruppe Insolvenz angemeldet. 

Der Schaden für die Anleger lässt sich noch nicht genau abschätzen. Betroffen sind wohl 25.000 Geschädigte, die insgesamt 64.000 Verträge bei Infinus-Unternehmen mit einem Volumen von 400 Millionen Euro halten sollen. Die sichergestellten Vermögenswerte könnten dabei ein Ansatzpunkt sein, um Ansprüche geltend zu machen. Experten hatten Anlegern geraten, schnellstmöglich einen sogenannten dinglichen Arrest zu beantragen, um ihre Ansprüche anzumelden. 

Hohe Auflagen 

Die Freilassung des  ehemaligen Vorstands ist allerdings an hohe Auflagen gebunden. Pardeike musste eine nennenswerte Kaution hinterlegen und seinen Pass abgeben. Außerdem wurde er zu regelmäßigen Meldungen bei der Polizei verpflichtet. Damit lebt er sicher immer noch besser als die übrigen fünf Manager. Für sie bleibt die Untersuchungshaft bis auf weiteres bestehen. 

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