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Aktien: Familienunternehmen

Aktien erfreuen sich derzeit bei Anlegern besonders großer Beliebtheit. Mangels attraktiver verzinslicher Anlagealternativen und dank positiver Renditeerwartungen sind die Kurse im Schnitt kräftig gestiegen. Häufig konzentriert sich das Interesse auf bekannte Großunternehmen, wie sie zum Beispiel im DAX abgebildet sind.


Aktien

Andere interessante Werte bleiben dagegen außen vor - Familienunternehmen gehören dazu. 

Familien wollen ihren Einfluss behalten

Die Besonderheit bei Familienunternehmen, die an die Börse gehen, ist, dass die Inhaberfamilien dort in der Regel auch weiterhin einen großen Einfluss behalten wollen. Meist wird nur ein Teil der Aktien an die Börse gebracht. Große Aktienpakete, wenn nicht die Mehrheit der Aktien, bleiben im Familienbesitz. In einer kürzlich vorgestellten Studie des Instituts für Familienunternehmens der WHU Otto Beisheim School wurden Börsengänge solcher AG's näher untersucht. Die Ergebnisse waren zum Teil überraschend und positiv für Anleger. 

Underpricing macht Aktien interessant

In der Untersuchung wurde festgestellt, dass das sogenannte Underpricing - die positive Differenz zwischen erstem Kurs und Emissionspreis - bei Familienunternehmen besonders ausgeprägt ist. Dies ist kein Zufall, sondern Absicht. Mehrere Gründe sprechen für eine solche Strategie: 

  • Familien sind bereit, für die Beibehaltung des wirtschaftlichen Einflusses im Unternehmen einen Preis zu bezahlen;
  • Underpricing führt zur Überzeichnung von Emissionen und zur Rationierung von Aktienzuteilungen. Dieses Verfahren bietet bessere Chancen für eine breite Aktienstreuung, von Inhaberfamilien ist dies häufig gewünscht; 
  • niedrigere Emissionskurse werden oft gewählt, um aus Reputationsgründen den Erfolg der Emission zu garantieren und einem späteren Kursverfall vorzubeugen.  

Auch langfristiges Investment lohnt

Anleger können bei Underpricing kurzfristig profitieren. Ein schneller Aktienverkauf verspricht überdurchschnittliche Gewinne. Aber auch als langfristiges Investment sind Familienunternehmen interessant. Die Untersuchung konnte nachweisen, dass Familienunternehmen auf lange Sicht deutlich weniger krisenanfällig sind als andere Aktiengesellschaften. Die enge Verbundenheit der Familie zum Unternehmen und der nach wie vor bestehende Einfluss wirken sich stabilisierend aus. Inhaber setzen häufiger auf langfristige Perspektiven als auf ein kurzfristiges Kurs-Gewinn-Verhältnis

Sinnvolle Portefeuille-Ergänzung

Aktien von Familienunternehmen eignen sich daher sehr gut als Beimischung in einem bestehenden Aktienportefeuille. Dabei lässt sich auch ein Nachteil solcher Werte in Kauf nehmen: die Marktgängigkeit der Aktien ist wegen des kleineren Aktienvolumens und der weiter hohen Anteile in Familienbesitz im Allgemeinen geringer als bei den großen Publikumswerten.

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