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BU-Test durch Finanztest war nicht aussagekräftig

Viele Verbraucher wurden vom letzten Test der Berufsunfähigkeitsversicherungen durch die Zeitschrift Finanztest verunsichert. Nicht etwa nur durch dessen Ergebnisse, sondern vielmehr durch die herbe Kritik, die er aus Expertenkreisen der Versicherungen erhielt.


Finanztest

Widersprüche durch fehlende gesetzliche Regelungen?

Der eine oder andere Finanzexperte bemängelt, dass bei dem Test zu viele Tarife eine nicht verdiente Spitzenbewertung erhalten hätten. 75 Tarife zur Berufsunfähigkeitsversicherung wurden auf ihre Qualität in puncto Preis-Leistungs-Verhältnis überprüft, wobei 58 Angebote mit der Bestnote bewertet wurden. Doch gerade die Leistungen sind der Hauptkritikpunkt, da sie laut Finanzexperten weit unter den Mindestanforderungen des Bunds der Versicherten liegen würden. Also: Auch bei einem Berufsunfähigkeitsversicherung Test ist stehts Vorsicht geboten.

Einen weiteren Anlass zur Kritik gab die Stiftung Warentest selbst durch ihre offensichtlich widersprüchlichen Aussagen zum Sinn einer BU-Versicherung. So wurde beispielsweise im letzten Finanztest empfohlen zur Beitragssenkung auch auf Leistungen zu verzichten, obwohl in dem vorhergehenden Test noch die absolute Wichtigkeit einer BU-Versicherung bis zum Rentenalter betont wurde. Im aktuellen Test wurde zudem empfohlen die Laufzeit einer BU-Versicherung auf ein Alter von 60 Jahren zu beschränken, da die Beiträge darüber hinaus von vielen Berufstätigen nur schwer bezahlbar seien. All diese Widersprüche kämen auch durch fehlende gesetzliche Regelungen zustande, zu diesem Schluss kommen immer mehr Finanzexperten, die sich einheitliche Vorschriften für Tests von Versicherungen und Finanzprodukten wünschen, zumal die Verwendung dieses Gütesiegels zukünftig Geld kosten soll.

Die Stiftung Warentest zeigt sich nicht sehr einsichtig.

Die Redakteure der Finanztest wehrten die Kritikpunkte auf eine etwas eigenartige Weise ab. Die angeblich unberücksichtigt gebliebenen Kriterien seien sehr wohl in die Analysen eingebunden worden. Allerdings seien bei Punkten ohne besondere Auffälligkeiten auf deren Erwähnung zugunsten eines gut lesbaren Texts verzichtet worden. Wie gut das es verständnisvolle Finanztest-Redakteure gibt, die genau wissen, was sie ihren Lesern vorenthalten sollen und was gut für sie ist.

Doch damit nicht genug, laut Aussage der Redaktion von Stiftung Warentest habe der letzte Test bei den Beratern für Probleme gesorgt, weil diese nicht mit den vielen sehr guten Verbesserungen zu Recht kämen. Denn bei Tarifen mit Topbewertung sei eine persönliche Beratung der Kunden durch unabhängige Finanzberater oft nicht erforderlich. Kein Wunder, das sich viele Verbraucher fragen, inwieweit sie solchen Finanztests überhaupt noch vertrauen sollen. Engagierte Honorarberater weisen schon seit geraumer Zeit auf die begrenzte Aussagekraft dieser Tests hin und favorisieren die persönliche, auf die Belange des einzelnen Versicherungsnehmers zugeschnittene Beratung.

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