Ein knappes Gut
Was die Internetwährung Bitcoin für Spekulanten so attraktiv macht, ist die Eigenschaft des knappen Gutes. Ein spezieller computergenerierter Rechenalgorithmus sorgt dafür, dass die Bitcoin-Menge insgesamt begrenzt bleibt. Das Limit liegt bei 21 Millionen Einheiten, rund die Hälfte davon wurde bislang erzeugt. Weiteres Wachstum ist begrenzt, der Einsatzbereich wächst dagegen rasant. Das treibt die Preise nach oben.
Spektakuläre Kursentwicklung
In den letzten Monaten erlebte die Kunstwährung an den Bitcoin-Internetbörsen eine rätselhafte Kursrallye. Zuletzt hatte die Akzeptanz durch Baidu, das chinesische Pendant zu Google, eine große Nachfragewelle ausgelöst. Das trieb den Preis der Währung explosionsartig nach oben. Allerdings sind die Kurse starken Schwankungen unterworfen. Gewinne und Verluste im zweistelligen Prozent-Bereich am Tag kamen zuletzt öfters vor.
Ohne Kontrolle
Den Zentralbanken - zum Beispiel der Bundesbank - ist das virtuelle Geld bereits seit Längerem ein Dorn im Auge. Es entzieht sich nämlich jeder nationalen Kontrolle und kann nicht durch geldpolitische Steuerungsmaßnahmen beeinflusst werden. Das macht Bitcoins aus Sicht der Bankenaufsicht, der Bundesbank und anderer Notenbanken suspekt, wirkt aber auf manche Investoren gerade attraktiv.
Bedenken der Bundesbank
Einige Risiken des Bitcoin-Handels sind allerdings unbestreitbar. Darauf hat die Bundesbank aufmerksam gemacht. Es handelt sich bei der Kunstwährung nicht um ein gesetzliches Zahlungsmittel, niemand ist daher zur Annahme verpflichtet. Es gibt außerdem für Investoren auch keine Einlegensicherung wie bei herkömmlichen Bankeinlagen. Die Gefahr des Totalverlusts ist daher nicht von der Hand zu weisen. Die hohe Volatilität sorgt zusätzlich für erheblich Kursrisiken, der Handel erfolgt de facto unkontrolliert. Andere Kritiker verweisen auf die hohe Anfälligkeit für Betrug und Geldwäsche.
Handel eingeschränkt
Ob es sich beim Bitcoin-Boom um ein vorübergehendes Phänomen oder eine nachhaltige Entwicklung handelt, lässt sich derzeit noch schwer abschätzen. Die Bundesbank steht mit ihrer Warnung jedenfalls nicht alleine. Auch die französische und die chinesische Zentralbank haben gewarnt. In China wurde den Banken sogar der Handel mit der Internet-Währung ganz untersagt.