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Deckelung der Manager-Gehälter findet der VW-Chef unnötig

Der bestbezahlteste Vorstandschef Europas hält eine Deckelung der Manager-Gehälter für überflüssig. In Deutschland sähe er dafür keinerlei Gründe, so Martin Winterkorn, zu dem Schweizer Volksentscheid. Im Jahr 2012 hat Winterkorn 14,5 Millionen Euro verdient und dabei sein Gehalt selber begrenzt.


Deckelung der Manager-Gehälter findet der VW-Chef unnötig

Künftig sollen die Aktionäre der Unternehmen über die Höhe der Managergehälter in der Schweiz entscheiden. Eine derartige Regelung hält VW-Chef Winterkorn für Deutschland absolut überflüssig.

Am Montagabend in Genf stellte Martin Winterkorn klar, dass Deutschland und die Schweiz eigenständige und nicht miteinander vergleichbare Länder seien. Die Schweizer würden wohl ihre Gründe gehabt haben, im Rahmen der Volksabstimmung so zu entscheiden. Derartige Gründe sieht Winterkorn in Deutschland jedoch nicht. Aber kennt er Betriebsrenten?

68 Prozent der teilnehmenden Schweizer Bevölkerung hatten sich am vergangenen Sonntag gegen die übertriebenen Gehälter der Top-Manager ausgesprochen. Durch eine Stärkung der Rechte der Aktionäre sollen die exzessiven Zahlungen von Gehältern, Abfindungen und Boni von börsennotierten Unternehmen unterbunden werden.

Mit 17,5 Millionen Euro hatte Winterkorn im Jahr 2011 ein Rekordgehalt bezogen, das in der Öffentlichkeit für Kritik und Aufsehen sorgte. 14,5 Millionen waren dann im vergangenen Jahr. Mit Blick auf den Rekordgewinn, den der Volkswagen-Konzern erwirtschaftet hatte, hätten es sogar über 20 Millionen sein sollen. Da Winterkorn selbst die Summe für nicht mehr vermittelbar hielt, bestand er selbst auf die Kürzung seines Gehaltes. Dennoch bleibt es auch mit 14,5 Millionen Euro Jahreseinkommen europaweit der bestbezahlteste Vorstands-Chef. Kein Vergleich mit einer Beamtenpension.

Weit höher sind die Gehälter in anderen Bereichen, allen voran in der Investment-Branche. Bonuszahlungen in Höhe von rund 80 Millionen Euro soll Christian Bittar, ehemaliger Mitarbeiter der Deutschen Bank, im Jahr 2008 bezogen haben. Das Jahreseinkommen in einer derartigen Höhe kam nur zustande, weil Bittar einen Arbeitsvertrag hatte, der ihm einen prozentualen Anteil an den Gewinnen, die er für das Unternehmen erwirtschaftete, zusicherte. Ohne Begrenzung nach oben.

Die Bundesregierung wird mittlerweile durch Rot-Grün in der Debatte um die Deckelung der Gehälter unter Druck gesetzt. In Schleswig-Holstein zieht die SPD einen eigenen Gesetzesvorstoß in Erwägung. Monika Heinold, Finanzministerin in Kiel, erklärte gegenüber dem „Handelsblatt“, dass Mindestlöhne ebenso wie Maxilöhne nötig seien, um wieder eine Balance in die Soziale Marktwirtschaft zu bekommen. Dabei schließe sie auch eine Bundesratsinitiative auf lange Sicht nicht aus. Nun sollte aber erst mal ein Vorschlag von Schwarz-Gelb gegenüber dem Bund gemacht werden. Dann müsse man weitersehen. (FF/BHB)


 
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